Sophie Hunger - The danger of light
 
Sophie Hunger besitzt die einzigartige Gabe Pop und Kunst miteinander zu verbinden. Mit ihrem dritten Album „The danger of light“ ist sie weiter gegangen als je zuvor. Eine lange Amerikatour und ein Produzententeam lässt das neue Album zugänglicher erscheinen als die beiden Vorgänger. „My oh my II“ zu hören, nur auf der Bonus Deluxe Version, die man der normalen CD in jedem Fall vorziehen sollte, ist wie nachts Radio hören. Da läuft inmitten des Mainstreamstroms plötzlich ein Song im Radio, den man lauter hören möchte. Sophie Hunger schafft es immer wieder, leicht neben der Spur zu sein und doch niemanden allein zu lassen. Natürlich sind es nicht die eingängigen Songs wie „Rererevolution“ die diese Platte so einzigartig machen, nein es sind viel mehr Stücke wie „Z’Lied vor Freiheitsstatue“ oder „Ne me quitte pas.“ Es sind die Heimatstücke aus der Schweiz. Ausgerechnet die reisende Künstlerin räumt plötzlich Patriotismus zum Engadin ein. Das ist ihre Heimat und Heimat spielt bei ihr in den Songs und Texten eine Rolle. Es sind viel mehr Bekenntnisse. Schwizerdeutsch, Französisch, Deutsch, Englisch. Sophie Hunger benutzt die Sprache, die am besten zur Musik passt. Und das ist diesmal sogar Jazz. „Musician“ besticht durch die Bläser und den immer größer werdenden Raum für Interpretationen. Klavier-Chanson, schräger Rock oder Gitarren-Mundharmonika-Folk im Stil des frühen Dylan. Man muss schon wissen, dass die Bonus CD in der Deluxe Edition eine dritte Session
mit kanadischen Musikern in Montréal ist, um zu spüren, dass da etwas anders ist.
Eigentlich ist das Album nach einer ersten Aufnahme-Session in Frankreich mit Hungers gewohnter Band und einer zweiten Session in Los Angeles mit dem Gitarristen Josh Klinghoffer von den „Red Hot Chilli Peppers“, „Bright Eyes“-Pianist und Trompeter Nathaniel Walcott und Drummer Steven Nistor (Daniel Lanois, „Danger Mouse“) entstanden. Es waren aber nur die Demos. Die vertraute Band von Sophie Hunger hat das ganze Material in der Schweiz dann neu eingespielt. Wieder so ein Stück Heimatverbundenheit. Schön, dass Sophie Hunger inzwischen nicht nur die Eidgenossen zu Füßen liegen. Am 17. November spielt sie in Hamburg in der Fabrik und glaubt man einer Rezension ihres Auftritts beim Montreaux Jazzfestivals der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, ist ein Sophie Hunger Auftritt so eine Art heilige Handlung. Vorstellen kann ich mir das.
 
Als CD, Deluxe Version, als Download und sehr edle Vinyl Edition erschienen
 
 
Sophie Hunger
Mittwoch, 14. November 2012